Seiten

Dienstag, 30. Oktober 2012

Das Jahr des Glaubens

.
Die „Tür des Glaubens“ (vgl. Apg 14,27), die in das Leben der Gemeinschaft mit Gott führt und das Eintreten in seine Kirche erlaubt, steht uns immer offen. Es ist möglich, diese Schwelle zu überschreiten, wenn das Wort Gottes verkündet wird und das Herz sich durch die verwandelnde Gnade formen läßt. Durch diese Tür zu gehen bedeutet, einen Weg einzuschlagen, der das ganze Leben fortdauert


Mit dem 11. Oktober begann das Jahr des Glaubens- eine wunderbare Gelegenheit, den eigenen Glauben entschiedener zu leben, und eine wunderbare Gelegenheit, anderen den Glauben (wieder) nahezubringen. Persönliche Bekehrung und Neuevangelisierung gehen da Hand in Hand. Zum Jahr des Glaubens gibt es einige Initiativen, verweisen möchte ich hier auf das Gemeinschaftsblog "Das Ja des Glaubens", auf dem Blogger der deutschsprachigen Blogoezese (ich bin mir nie sicher, welche Schreibweise denn nun richtig ist...) ihre "Bloggerbekenntnisse" teilen und auf rege Beteiligung hoffen. Man kann kommentieren, selbst bloggen, oder sich die dazugehörige Facebook-Seite anschauen. Wir freuen uns auf Kommentare und eigene Bekenntnisse! Das Gemeinschaftsblog wird sich thematisch an den einzelnen Abschnitten des Glaubensbekenntnisses "entlanghangeln", so daß es immer einen roten Faden gibt- aber das Spannende an diesem Projekt ist natürlich die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Mitschreibenden, so daß die Lektüre immer spannend bleibt. Ich freue mich jedenfalls sehr auf dieses Projekt, daß ja mittlerweile auch schon angelaufen ist. Dafür darf gerne noch Werbung gemacht werden, es gibt auch schöne Banner (deren Größe man auch selbst ändern kann, wenn man im HTML-Code die 300 bzw. 175 durch eine andere Zahl ersetzt- in meinem Fall hab ich es noch etwas verkleinert auf 150, damit es in die Seitenleiste passt...)

Außerdem gibt es natürlich auch die offizielle Seite zum Jahr des Glaubens auf Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch- sie beweist, daß unsere Kirche jetzt wirklich Neue Medien kann. Viele Ressourcen (Katechismus, Katechesen als Video, Möglichkeit des Downloads als PDf...), optisch sehr ansprechend- geht doch!

Ein weiterer Anlaufpunkt im Internet ist die Seite www.jahrdesglaubens.de/- ich persönlich hätte mir zwar gewünscht, wenn diese Adresse für eine offizielle Internetpräsenz genutzt werden würde, aber wenn die von einer privaten Initiative genutzt wird- mir solls recht sein. Es gibt dort zahlreiche Impulse und Informationen, lohnt sich durchaus, mal vorbeizuschauen.

Nachdem ich jetzt länger krank war muß ich erstmal wieder reinkommen in die Bloggerei, aber ich freue mich, einen winzig kleinen Beitrag zum Jahr des Glaubens beitragen zu können.

48h...

Ähm, ja, ich sollte in Zukunft vielleicht auf präzise Terminangaben verzichten. An die 48h konnte ich mich nicht halten, weil: 1. immer noch nicht so ganz fit und 2. waren wir am Wochenende ganz kurz in Berlin, um das süßeste Baby der Welt zu besichtigen- Schwager und Frau sind das zweite Mal Eltern geworden und haben ein ganz entzückendes Babymädchen bekommen; einen ganz entzückenden Buben im Kindergartenalter haben sie schon.

Immerhin: mir gehts besser, gestern konnte ich einen kleinen Ausflug in einen sehr idyllischen Ortsteil von Jena unternehmen. Ein kleines Dörflein mit 799 Einwohnern und einem sehr traurigen, weil zu großen Teilen leerstehenden Einkaufscenter. Wenn jeder Erwachsene in der Familie ein Auto hat und man sich ein Haus leisten kann- das wäre so ein Ort, der förmlich danach schreit, ausgesucht und bewohnt zu werden (naja, abzüglich der nicht fahrradfreundlichen Steigung). Da ich aber schon noch nicht ganz fit bin habe ich es nicht sehr weit in den Ort reingeschafft, so daß die Drackendorfer Dorfkirche noch der Entdeckung harrt. Jedenfalls, so gerne ich Plattenbau auch mag (ja, wirklich!)- es ist auch schön, in 2km Entfernung etwas so idyllisches zu haben. Das wird nicht der letzte Ausflug dorthin gewesen sein!

Plan für heute: etwas aufräumen, weiter gesund werden, den Handwerkern aufmachen, die fürchterlich viel Lärm und Dreck machen müssen, weil im Haus die Elektrik neu gemacht wird, und endlich den geplanten Blogpost schreiben. :)

Montag, 22. Oktober 2012

Lebenszeichen

2012 ist wirklich ein ereignisreiches Jahr. Umzug, standesamtliche Trauung, Promotion meines halb angetrauten Liebsten, kirchliche Trauung, stressiger Job, krank, Umzug- neue Stadt, immer noch krank. Es hat uns jetzt nach Thüringen verschlagen, und es ist wunder-wunderschön hier. Wenn ich dann jetzt noch endlich wieder richtig gesund werden würde, dann könnte ich mich auch in die nächsten Abenteuer stürzen. Eines davon bekommt in den nächsten 48h noch ein eigenes Blogpost.

Mittwoch, 5. September 2012

Dienstag, 7. August 2012

Pornohirne

Im Moment sind ja alle ganz wild auf diese Buchserie namens "Shades of Grey". Also, natürlich nicht alle, aber es scheint ziemlich in zu sein, und eine Verfilumg ist auch geplant. Ein paar amerikanische Damen, mit denen in einer facebook-Gruppe zu sein ich die Ehre habe und von denen die meisten entweder katholisch, baptistisch oder irgendwie evangelikal sind, haben dazu ein paar verrückte Sachen erzählt von Bekannten und Kolleginnen, die auf diesen Schund abfahren. Also, es soll auch noch literarisch totaler Schrott sein (was nicht von jedem unmoralischen Werk so gilt, ein paar davon sind künstlerisch durchaus nicht ohne), und auch wenn ich selbst Twilight gesehen und für sehr nette Mädchenunterhaltung halte- ein quasi pornografisches Buch, das als Über-18-Fanfiction von, ja, genau, Twilight entstand...naja. Ok, also, jedenfalls lesen alle möglichen Frauen gerade begeistert schlechte pornografische Bücher über eine Beziehung mit heftigem BDSM-Einschlag. So weit, so unangenehm.

Dann war irgendwann in den letzten Tagen (oder heute? Ich hab ein Gedächtnis wie ein Sieb...) ein Artikelchen bei welt.de über Swingerclubparties für ein junges Publikum, also so 18-keine Ahnung, Mitte vierzig? Der Artikel war zumindest mal befremdlich.

Ach ja, und dann stolperte ich in letzter Zeit öfter irgendwo über einen Club namens Berghain hier in Berlin. Total berühmt, total hip, total widerlich, verfügt nämlich über mehrere darkrooms und Räume mit abgetrennten Kabinen zum ... . Deshalb konnte ich der Meldung, daß viele Clubs die neuen GEMA-Gebühren nicht zahlen können sogar was positives abgewinnen, weil der Berghainchef irgendwo meinte, dann würde das Berghain halt schließen. Tja, wär nicht schade drum.

Ich denke, es ist deutlich geworden, daß ich meine, wir hätten ein Pornographieproblem, und ein Sittenproblem. Das ist soweit nichts neues, aber ich hab einen netten, laaaaangen, aber kurzweiligen Artikel gefunden, der zeigt, wieso das Problem viel größer ist, als man vielleicht so denkt. Weil: Porno hinterlässt Spuren im Gehirn, die fatale Ähnlichkeit mit den das Hirn betreffenden Folgen von Drogenkonsum haben. Nur daß multipel Süchtige häufig berichten, daß von Pornos loszukommen am Schwersten war. Der Artikel erklärt auch, wieso es völlig korrekt ist, in Bezug auf Pornographie von "Sucht" zu sprechen, und was das für Folgen nicht nur für den Porno-Konsumenten und die unmittelbare Umgebung hat, sondern für die ganze Gesellschaft. Das ist insgesamt eine ziemlich düstere Angelegenheit. Noch dunkler, als schwiemelige Literatur für Frauen, eigenartige Artikel in Zeitungen und Clubs à la Berghain für sich genommen schon sind.

Pornography addiction is frantic learning, and perhaps this is why many who have struggled with multiple addictions report that it was the hardest for them to overcome. Drug addictions, while powerful, are more passive in a “thinking” kind of way, whereas pornography viewing, especially on the internet, is a much more active process neurologically. The constant searching for and evaluating of each image or video clip for its potency and effect is an exercise in neuronal learning, limited only by the progressively rewired brain. Curiosities are thus fused into compulsions, and the need for a larger dopamine fix can drive the person from soft-core to hard-core to child pornography—and worse. A paper published in the Journal of Family Violence in 2009 revealed that 85 percent of men arrested for child pornography had also physically abused children.


In 1934 Cambridge anthropologist Dr. J. D. Unwin published Sex and Culture. In it he examined 86 cultures spanning 5,000 years with regard to the effects of both sexual restraint and sexual abandon. His perspective was strictly secular, and his findings were not based in moralistic dogma. He found, without exception, that cultures that practiced strict monogamy in marital bonds exhibited what he called creative social energy, and reached the zenith of production. Cultures that had no restraint on sexuality, without exception, deteriorated into mediocrity and chaos.

Freitag, 20. Juli 2012

Keine Gebärmaschine

...ist Birgit Kelle, und sie will sich auch nicht dazu machen lassen:



Wer darauf abzielt, dass Frauen einfach nur Kinder bekommen sollen, um sie schnellstmöglich irgendwohin weiterzureichen, der behandelt Frauen wie Brutkästen. Da wird die Schwangerschaft zum notwendigen Übel, zur medizinisch erforderlichen Übergangsstation, die den Produktionsprozess in der Wirtschaft leider immer wieder stört.

Und:


Ich bin kein Brutkasten für ihre Arbeitsmarktpolitik, Frau Schwesig, ich bin Mutter, ich werde es immer sein, bis zu meinem letzten Atemzug. Weil ich nicht Kinder bekommen habe für Deutschland und nicht für die Rente und auch nicht für den demografischen Wandel. Sondern weil ich gerne Mutter bin. Weil es mir Freude bereitet, diese Kinder ins Leben zu begleiten. Weil es nichts Schöneres und auch nichts Anstrengenderes gibt, als ihnen Wurzeln und Flügel zu vermitteln. 

Wo? Hier entlang, bitte.  

Dear Melinda Gates... population control is so last century

Melinda Gates, die Gattin von Bill Gates (der mit Windows und Microsoft und so, und mit schweineviel Geld) will also Frauen in Entwicklungsländern den Zugang zu Verhütungsmitteln ermöglichen. Vorzugsweise zu hormonellen Methoden. Die ungesund bis tödlich sind, speziell unter den Bedingungen in diesen Ländern. Mal ganz davon abgesehen, daß es schon ein Geschmäckle hat, oder besser: mehrere, wenn reiche weiße Frauen armen schwarzen Frauen sagen, sie sollen doch bitte ungesunde und gefährliche Mittel nehmen, damit es weniger Arme gibt. Und das ganze mit Hilfe von Organisationen wie Planned Parenthood, immerhin von einer begeisterten Eugenikern gegründet. Die mochte es auch nicht so gerne, wenn arme schwarze Frauen Kinder bekommen. 

Ansonsten gibt es bei bei nfp works als Ausgangspunkt zur Debatte um Melinda Gates' "philanthropischen" Aktivismus einen schönen kleinen Artikel mit dem Titel "Reproductive Imperialism in Sheep's Clothing". Einen Link daraus möchte ich hier schon vorwegnehmen und ihn meinen Lesern sehr ans Herz legen: http://www.factsformelindagates.com/

EDIT: Habe gerade einen sehr interessanten Blogeintrag gefunden, und zwar hier: http://blogs.worldbank.org/impactevaluations/is-there-an-unmet-need-for-birth-control-0

Kurz: es geht um die Frage, ob es eigentlich stimmt, daß es einen großen, nicht gedeckten Bedarf für Verhütungsmittel in Drittweltländern gibt, sprich: ob es weniger (ungewollte) Schwangerschaften dort gibt, wenn man Verhütungsmittel kostenlos anbietet (mit etwas Nachdruck). Es gab dazu ein Experiment an einer Klinik in Sambia. Eine Kontrollgruppe wurde über Verhütungsmittel informiert (auch in entwickelten Ländern findet ein ähnliches Gespräch nach einer Entbindung mehr oder weniger ausführlich statt). Eine Gruppe von Frauen wurde über Verhütung informiert und bekam einen Gutschein für Verhütungsmittel, die unauffällig (sprich, auch ohne Wissen des Partners) verwendet werden können (Hormonspritze und Implantat). Und eine Gruppe wurde in Beisein des Mannes  beraten und der Mann  bekam den Gutschein ausgehändigt. Was kam raus? In der Kontrollgruppe und der Paarberatungsgruppe unterschied sich die Rate der ungewollten Schwangerschaften nicht. Sie war aber niedriger in der Gruppe, wo nur die Frau beraten wurde und den Gutschein bekam. Was lernen wir daraus? Paare in Entwicklungsländern kriegen das mit der Verhütung auch jetzt schon hin, auch ohne daß man ihnen kostenlos gesundheitsschädliche und moralisch fragwürdige Mittel gibt. Aber es gibt ein Problem: offensichtlich gibt es viele Frauen, deren Männer mehr Kinder möchten als sie selbst, so daß es für diese Frauen tatsächlich einen Bedarf für heimlich verwendbare Verhütungsmittel gibt. Ich weiß nicht, für mich klingt das nach äußerst ungesunden Strukturen in der Beziehung. Die besser mit Kampagnen für mehr Respekt Frauen gegenüber, Bildung und Beratung für ein besseres Miteinander als Paar behoben werden sollten, statt daß man der Frau etwas für sie auch noch ungesundes gibt, damit wenigstens kein Kind entsteht, wenn ihr Partner sich mit ihr sexuell betätigen möchte. Wenn eine Frau nicht "nein" sagen kann, dann ist es ziemlich kurzsichtig, ihr eine dauerhafte hormonelle Verhütungsmethode zu geben. Was passiert, wenn der Mann mehr Kinder will- und dann entdeckt, daß seine Frau nicht (mehr) schwanger wird? Wenn er entdeckt, warum das so ist? Oder, er will keine Kinder, aber Sex; wenn er merkt, daß seine Frau nicht mehr schwanger wird- wird er dann wenigstens ab und zu noch ein "nein" akzeptieren? Oder wird er seine Frau dann nicht noch mehr als "dauerverfügbar" ansehen? Ich habe den Eindruck, daß mit dem massiven Verteilen von Verhütungsmitteln vor allem eines erreicht wird: der miserable Status von Frauen wird nicht nur nicht verbessert, sondern das ganze wird auch noch vertuscht. Es hat keine sichtbaren Konsequenzen mehr, wenn ein Mann das "nein" seiner Frau nicht akzeptiert. Im Gegenteil, es fördert auch noch ein Verhalten, daß auf Bedürfnisse der Frau keine Rücksicht nehmen muß. Man könnte mit dem ganzen Geld, daß Frau Gates da jetzt sammelt, so viele coole Projekte finanzieren, um den Status von Frauen zu verbessern und die Männer für gleichberechtigtere Partnerschaften zu begeistern, die wirtschaftliche Entwicklung, die Bildung und die Gesundheit aller zu verbessern. Das wäre aber mühseliger, als den großen Verhütungs- und Abtreibungsgiganten Geld in den Rachen zu werfen.

Sonntag, 8. Juli 2012

Zwei Psalmen und ein Video





Psalm 19a: Lob der Schöpfung - Lob des Gesetzes
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2 Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
3 Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund,
4 ohne Worte und ohne Reden, unhörbar bleibt ihre Stimme.
5 Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut.
6 Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam; sie frohlockt wie ein Held und läuft ihre Bahn.
7 Am einen Ende des Himmels geht sie auf und läuft bis ans andere Ende; nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.
8 Die Weisung des Herrn ist vollkommen, sie erquickt den Menschen. Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, den Unwissenden macht es weise.
9 Die Befehle des Herrn sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des Herrn ist lauter, es erleuchtet die Augen.
10 Die Furcht des Herrn ist rein, sie besteht für immer. Die Urteile des Herrn sind wahr, gerecht sind sie alle.
11 Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben. 12 Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; wer sie beachtet, hat reichen Lohn.
13 Wer bemerkt seine eigenen Fehler? Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!
14 Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; sie sollen nicht über mich herrschen. Dann bin ich ohne Makel und rein von schwerer Schuld.
15 Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, Herr, mein Fels und mein Erlöser.




Psalm 104: Ein Loblied auf den Schöpfer

1 Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist du! Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
2 Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.
3 Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes.
4 Du machst dir die Winde zu Boten und lodernde Feuer zu deinen Dienern.
5 Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.
6 Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, die Wasser standen über den Bergen. 7 Sie wichen vor deinem Drohen zurück, sie flohen vor der Stimme deines Donners.
8 Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler an den Ort, den du für sie bestimmt hast.
9 Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, die dürfen sie nicht überschreiten; nie wieder sollen sie die Erde bedecken.
10 Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, sie eilen zwischen den Bergen dahin.
11 Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, die Wildesel stillen ihren Durst daraus.
12 An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.
13 Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, aus deinen Wolken wird die Erde satt.
14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh, auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde
15 und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt und Brot das Menschenherz stärkt.
16 Die Bäume des Herrn trinken sich satt, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.
17 In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, auf den Zypressen nistet der Storch.
18 Die hohen Berge gehören dem Steinbock, dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht. 19 Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, die Sonne weiß, wann sie untergeht.
20 Du sendest Finsternis und es wird Nacht, dann regen sich alle Tiere des Waldes.
21 Die jungen Löwen brüllen nach Beute, sie verlangen von Gott ihre Nahrung.
22 Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim und lagern sich in ihren Verstecken.
23 Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, an seine Arbeit bis zum Abend.
24 Herr, wie zahlreich sind deine Werke! Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
25 Da ist das Meer, so groß und weit, darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.
26 Dort ziehen die Schiffe dahin, auch der Leviátan, den du geformt hast, um mit ihm zu spielen.
27 Sie alle warten auf dich, dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
28 Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem.
29 Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub der Erde.
30 Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen und du erneuerst das Antlitz der Erde.
31 Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; der Herr freue sich seiner Werke.
32 Er blickt auf die Erde und sie erbebt; er rührt die Berge an und sie rauchen.
33 Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, will meinem Gott spielen, solange ich da bin.
34 Möge ihm mein Dichten gefallen. Ich will mich freuen am Herrn.
35 Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden und es sollen keine Frevler mehr da sein. Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!

(Psalmen: Einheitsübersetzung via bibleserver.com)

Samstag, 7. Juli 2012

Bitte ein Biobuch für Frau Berg!

In den letzten Wochen war ja so einiges los. In nichtchronologischer Reihenfolge: das Beschneidungsurteil. Vielleicht schreibe ich dazu noch was. Ansonsten gab es ziemlich viel Aufregung um den Marsch für das Leben, genauer: um die verbilligten Fahrkarten, die es bei der DB aus diesem Anlass gibt. Wie übrigens auch für andere Großveranstaltungen. Irgendwelche pseudofeministischen Blogs (Abtreibung ist frauenfeindlich, ergo kann, wer für Abtreibung ist, kein*e Feminist*in sein) haben das aufgegriffen und einen veritablen Shitstorm gegen die DB in Gang gesetzt. Dabei wurde entweder (wie wahnsinnig kreativ) per copy und paste ein Abschnitt aus eben einem dieser pseudofeministischen Blogs der DB auf die Facebookseite gesetzt, oder es wurde selbst formuliert. Weil sich natürlich auch Prolifer, darunter auch yours truly, eingemischt haben, kam es an einigen Stellen zu Diskussionen. Dabei offenbarten einige der Abtreibungsbefürworter ein wirklich schon groteskes Ausmaß an Nichtwissen, etwa wenn gesagt wurde, wir müssten ja dann eigentlich auch gegen Kondome und Selbstbefriedigung demonstrieren, weil dabei ja auch menschliches Leben vernichtet würde. Äh, nein. Aber das in Spermien keine kleinen Menschlein sind hat sich offenbar zu gewissen Leuten noch nicht rumgesprochen. Wie war das? Mittelalter, Mittelalter, hey, hey? Wobei höchstwahrscheinlich im Mittelalter schon diverse Leute der Meinung waren, daß das mit den kleinen Menschlein im männlichen Samen zu obskur klingt um wahr zu sein.

Völlig faktenresistent, beziehungsweise: entweder wirklich zum Gotterbarmen dämlich-ungebildet oder einfach nur boshaft zeigt sich auch eine Kolumnistin beim Spiegel. Sibylle Berg hat nämlich einen kleinen Text verfasst, mit der schönen Überschrift: Gebärt doch, ihr Bratzen! 

Ich bin nun wirklich niemand, der sofort heult, wenn man etwas schärfer formuliert. Tue ich auch gerne. Aber in einem angeblich seriösen Medium wie dem Spiegel bzw. in der Onlineversion würde ich doch erwarten, daß auch in einer Kolumne wenigstens ein gewisses Niveau nicht unterschritten wird. Frau Berg schafft es gleich mit der Überschrift, dieses Niveau massivst zu unterschreiten. Bratzen. Na gut. Ich verkneife mir dann jetzt mal boshafte Kommentare zur ästhetischen Qualität des Antlitzes, das einem neben dem Artikel entgegenschaut (Bratzen ist normalerweise durchaus auch eine Aussage über das Aussehen einer Person) und lese weiter. Da gehts erstmal um eine Mutter und ihre zwei Kinder mit "Danke Mama, ich darf leben"- Schildern. Frau Berg hat die drei als Foto auf ihrem Twitteraccount verlinkt und behauptet dort, es würde sich um Hiltrud, Torben und Reina (?) handeln. Mag sein, daß die so heißen, mag sein, daß sie von Frau Berg so benannt wurden. Angeblich sind die Kinder nicht älter als sechs (eins von denen sieht älter aus, aber egal). Es läuft darauf hinaus, daß diese armen Kinder von ihrer Mutter dazu genötigt wurden, auf dem Marsch für das Leben mit solchen Schildern rumzulaufen. Wirklich empörend. Daß auf Seiten der Abtreibungsbefürworter durchaus auch Leute mit Kindern, Babies sogar, unterwegs waren, die auch fleissig in die von Mama oder Papa spendierte Trillerpfeife bliesen scheint Frau Berg entgangen zu sein. Daß es schön ist am Leben zu sein kann ein kleines Kind durchaus erfassen. Aber was es mit Abtreibung wirklich auf sich hat? Im Zweifelsfall finde ich es durchaus ok, ein Kind auf eine Demo für das Recht auf Leben mitzunehmen, aber ziemlich pervers, ein Kind für das Recht auf die Tötung ungeborener Kinder demonstrieren zu lassen.

Weiter im Text. Zum Thema "von der DB gesponsert" muß eigentlich nix mehr gesagt werden außer: faktenresistent. Dann wird Frau Berg aber (wieder) beleidigend. Da "eiern" Christen durch Deutschland, mißbrauchen ihre Kinder als Schutzschilde (kein Wort zu den Kindern auf der Gegenseite; kein Wort dazu, daß es die Abtreibungsbefürworter sind, die schon geborenen Kindern direkt ins Ohr trillern). Da sind Mütter ockerfarben, die Männer gelb, die Kinder wollen angeblich lieber gar nicht sein; Bratzen wird wieder erwähnt, selbstgerecht sind wir natürlich auch, das Wort Dreck fällt. Wir sollen gebären daß es kracht, Kinder flutschen lassen, wir Frauen sollen befruchtet werden, und den Männern wird mal eben noch Impotenz unterstellt, weshalb mit "befruchten" auch die künstliche Art gemeint ist (schon wieder: sie hat keine Ahnung. IVF kommt für Lebensschützer nicht in Frage, weil "überzählige" Embryonen erzeugt werden).

Und dann kommt der Satz, der endgültig zeigt, daß Frau Berg in der Schule sicher alles mögliche gemacht hat- außer in Biologie aufzupassen:

Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Erde weiter zu bevölkern, es gibt kein Grundrecht auf Lebensherstellung.


Frau Berg, erstens bin ich mir schon ziemlich sicher, daß mir eigentlich niemand vorschreiben darf, ob ich Kinder bekommen darf oder nicht. Auch wenn es genug Jubelperser gibt, die zum Beispiel die Politik Chinas beklatschen: die Einkindpolitik ist eine massive Verletzung der Menschenrechte. Wäre sie auch, wenn sie, wie auch immer, ohne Zwangsabtreibungen auskäme.

Und zweitens, und da haben Sie offenbar in Bio gepennt: wenn Eizelle und Spermium verschmelzen, ist Leben herstellt. Wenn eine Frau schwanger ist, hat sie nicht mehr die Wahl, ob sie Mutter werden möchte oder nicht. Sie hat nur noch die Wahl, ob sie Mutter eines lebenden oder eines toten Kindes sein möchte.

Zum Abschluß wünscht sie uns noch "riesengroße Kuhfladen auf den Kopf und Räder an die Füße genagelt". Irgendwie kann ich mir sowas ganz gut als Teil künftiger Märtyrerviten vorstellen. Wo da allerdings die von ihr geforderte "liebevolle Nachsicht" bleibt?

Sie hätte vielleicht noch mal etwas nachdenken sollen vor dem Schreiben. Dann wäre ihr vielleicht auch noch aufgefallen, daß es kein Recht auf Abtreibung gibt, auch in Deutschland nicht- Abtreibung ist rechtswidrig, aber unter bestimmten Umständen straffrei. Womöglich wäre ihr dann auch irgendwann der Gedanke gekommen, daß man aus diesem ihrem Satz:


Warum spielen sich Menschen eigentlich als Richter über die Gebärmutter ihrer Nachbarin auf? Die eine Frau bringt ein Kind auf die Welt, die andere treibt ab
sehr interessante Alternativsätze bilden kann. Warum spielen sich Menschen eigentlich als Richter über den Umgang mit den altersschwachen Eltern ihrer Nachbarin auf? Die eine Frau pflegt ihre Eltern, die andere bringt sie um. Klingt irgendwie...nicht so gut, oder, Frau Berg? Amerikanische Blogs bringen als Konter auf den Satz "wenn sie gegen Abtreibung sind, dann treiben sie halt nicht ab" gerne mal "wenn sie gegen Kindesmißbrauch sind, dann mißbrauchen sie halt keine Kinder". Aber halt- ein ungeborenes Kind ist für Frau Berg ja noch kein Leben, daß man töten könnte. Sie müsste dann aber, gerne in Gegenwart von Biologen, mal erklären, ab wann es denn plötzlich, mirakulöserweise, zum menschlichen Leben wird. Wird sie aber vermutlich nicht. Mit Ideologie und Scheuklappen lässt es sich halt besser gegen Christen hetzen als mit wissenschaftlich belegbaren Fakten.

Edit: Viel christlicher hat Gertie di Sasso vom hörenden Herzen reagiert, und viel musikalischer Elsa.  Und, ganz großartig, Peter:  


Es ist der übliche Hass auf das Leben an sich. Es ist die öde und unerträgliche Hoffnungslosigkeit einer diesseitsfixierten Frustemanze, die dem Leser mit ausgestreckten Krallen literarisch daherkommender Thanatophlie entgegenspringt und am liebsten alles Lebende und alles was Leben zu geben mag, in den nihilistischen Abgrund des eigenen gefühlten Nichtseins reißen möchte. Nichts neues unter Sonne …

Vielleicht wäre Frau Berg und ihren Gesinnungsgenossen aber auch mit Kindern zum "Selberindoktrinieren" gedient- dann hätte sie auch eine sinnvollere Beschäftigung, als groben Unfug in Kolumnenform zu verfassen. Ein Vorschlag von Phil :)

Montag, 18. Juni 2012

Hunde- und Hamstercontent

...ganz, ganz unten auf diesem Blog. Nein, noch weiter unten. Gefunden über http://plaincatholic.blogspot.de/ bei http://abowman.com/google-modules/.

Vielleicht hole ich noch Schildkröte, Fischies und Pinguine dazu. Leider noch keine Katzen. Wenn selbst Plain Catholics sowas auf ihrem Blog haben, dann darf ich das auch. :)

Kinderbetreuung à la Schweden..

...wollen wir das wirklich?

Auch wenn Schweden immer wieder als "Paradies" dargestellt wird, an dem es sich zu orientieren gilt...wenn man so etwas liest, sollten einem da doch Zweifel kommen.

Falls jemand jetzt einwendet, der Betreuungschlüssel wäre bei uns ja viel besser...ja, noch. Wenn erst die schöne neue Welt der frühkindlichen Betreuung wenn nicht für alle, so doch wenigstens für viele angebrochen ist, wird sich das zügig ändern. Davon abgesehen funktionieren schwedische Babies und Kinder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wesentlich anders als kleine Deutsche.

(Bei 0-3jährigen finde ich ich allerdings auch die heute vorgesehenen und real existierenden Gruppenstärken suboptimal (das sehen Experten übrigens ähnlich). Wenn es jemanden genauer interessiert: hier gibts ein pdf, herausgegeben vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Brandenburg mit einer Auflistung der Regelungen zu Gruppengröße und Personalausstattung in Kinderkrippen, Kindergärten, Kitas, altersübergreifenden Gruppen und Tagesheimen in den einzelnen Bundesländern, ursprünglich von 2003, aber zuletzt im März 2012 aktualisiert.  Frühkindliche Bildung my ass. Sorry, der Betreuungsschlüssel in einer halbwegs durchschnittlichen Familie ist deutlich besser. Selbst in einer durchschnittlichen Großfamilie, sprich: die Kinder haben nicht alle ungefähr dasselbe Alter. So wahnsinnig viele Familien mit 5-8 Kindern unter drei Jahren gibts halt nicht.)

Edit: Johannes hat einen ausgezeichneten Beitrag zu diesem Thema verfasst.

Freitag, 8. Juni 2012

Catcontent


Es wurde nach Catcontent verlangt beim Bloggertreffen. Außerdem ist ja jetzt EM (während ich das schreibe, steht es gerade 2:0 im Spiel Russland-Tschechien).

Der Wunsch meiner Bloggerkollegen ist mir natürlich Befehl. Wir haben hier einen wunderbaren patriotischen Fankater, der selbstverständlich auch katholisch ist. Ich weiß aber nicht, ob er ein Konvertitenkater ist oder ein gebürtiger Kathokater.  <3 Janosch <3


Herzliche Grüße...

...vom Bloggertreffen in Freiburg!



Donnerstag, 31. Mai 2012

Warum ich meine Organe nicht spenden werde...

und auch keine Spenderorgane annehmen werde (es sei denn, es handelt sich um eine freiwillige Lebendspende, aber, klar, hier gehts um Spende nach Hirntod) fasst ein FAZ-Artikel aus 2010 ausgezeichnet zusammen. Der Autor ist übrigens selbst Mediziner.

Es ist eines, wenn Personen dem christlichen Ideal folgen und ihr Leben für ihre Freunde hingeben. Es ist ein anderes, zur Rettung eines Menschen einem Dritten Organe herauszuschneiden, von dem offenbar nicht jedermann sicher ist, dass er auch tot ist.

Ich verstehe sowieso nicht, weshalb eine Definition, die primär der Transplantationsmedizin nutzt, also interessegeleitet ist, so allgemein akzeptiert wird, obwohl es um Leben und Tod geht. Man kann natürlich spekulieren, daß Menschen dieses Thema unangenehm ist, und sie daher noch weniger als sonst gewillt sind, zu hinterfragen, was ihnen da präsentiert wird. Zudem wird ja aus allen Rohren mit Pro-Hirntodkriteriumsargumenten geschossen (der überwiegende Teil der Medien, der Ärzteschaft und der Politik sind dafür- oder zumindest wird dieser Eindruck erweckt). Und man ist auch einfach nicht so gerne ein egoistischer Spielverderber, der seine Nieren und sein Herz lieber mit ins Grab nimmt, obwohl man damit doch Menschenleben retten könnte...Nein, man gibt sich lieber altruistisch, willigt in die Spende ein oder schiebt das Thema weit, weit weg.

Es ist auch nicht so ganz hilfreich, daß sich das Lehramt dazu noch nicht so ganz eindeutig geäußert hat. Wobei: wenn Spenden "ex cadavere" erlaubt sind, WENN man sicher sein kann, daß es wirklich ex cadavere ist, sprich: der Spender tot ist- dann verbietet sich die Organspende eigentlich für Katholiken, denn man kann sich da aus mehreren Gründen nicht sicher sein. Erstens muß man es nicht plausibel finden, daß der Mensch tot ist, wenn sein Hirn futsch ist, obwohl die Körpertemperatur autonom reguliert wird, inklusive Schwitzen; die Verdauung läuft, es zu Erektionen kommen kann, Schwangerschaften erhalten bleiben und in etlichen Fällen es eben nicht (beziehungsweise, erst Wochen/Monate/Jahre nach dem zu erwartenden Zeitpunkt) zu Asystolie kommt.
       Zweitens muß man nicht zwangsläufig Vertrauen in die Diagnosemethoden und das Personal haben, oder in die entsprechenden Richtlinien.
Und drittens: erstaunlicherweise hat man mit neuen Geräten und Methoden Hirnaktivitäten in Arealen entdeckt, wo man je nach Krankheitsbild eigentlich keine erwarten durfte. Die diagnostischen Mittel zur Feststellung des Hirntods erfassen (so Fachleute) nicht das gesamte Gehirn. Es ist womöglich einfach eine Frage der Zeit und des Fortschritts, bis man eben doch Aktivität feststellt. Und wenn Ärzten unwohl ist bei der Sache, weil sie physiologische Schmerzreaktionen bei Hirntoten beobachtet haben, dann muß man nicht mal religiös argumentieren, um zum Schluß zu kommen, daß eigentlich nach derzeitigem Kenntnisstand der Hirntod als Kriterium für den Tod nicht vertretbar ist. Man KANN dann natürlich sagen, egal, dann sind die halt nicht tot, aber man kann sich ja heroisch entscheiden, sein Leben ein bißchen früher zu beenden. Oder, etwas weniger heroisch entscheiden, der Mensch da auf der Intensivstation, der könnte doch gerechtfertigterweise ein bißchen früher ins Jenseits befördert werden. Diese Überlegungen gibt es, und, so abscheulich ich sie auch finde- es wäre wenigstens ehrlich. Dann sollten wir uns aber ganz warm anziehen, weil: dann sind die Wachkomapatienten, die jahrelang nur rumliegen und dem Pflegepersonal Arbeit, den Angehörigen und der Gesellschaft Kosten machen, als nächstes dran. Und danach?

Auf was für Ideen man dann sonst noch so kommen kann will ich lieber nicht wissen. Es wäre zu hoffen, daß der Hirntod in Zukunft nicht mehr als Tod des Menschen gesehen wird, sondern als eine Wegmarke auf dem Weg vom Leben in den Tod. Und: es wäre fantastisch, wenn man statt irgendwelcher Versuche mit embryonalen Stammzellen, letztlich also mit extrem jungen Kindern (wer mit der Formulierung Probleme hat: das eigene Leben, oder das der eigenen Kinder, mal als Zeitstrahl vorstellen. Und dann ganz, ganz weit nach links gehen auf diesem Zeitstrahl...) , endlich weiterkommt bei der Forschung mit adulten Stammzellen. Vielleicht lässt sich auf diesem Wege irgendwann der Bedarf an "Ersatzorganen" decken. Ganz ohne dabei über noch-nicht-Leichen gehen zu müssen.

Dienstag, 8. Mai 2012

Robusta-Award ja oder nein?

Bitte mal rübergehen zu Alipius und dort abstimmen, ob dieses Jahr der Robusta-Award vergeben werden soll. :)

Kinderbetreuung und Glück

Ist ein Achtstundentag in einem Großraumbüro wirklich erfüllender, als sich zu Hause in Ganz- oder Teilzeit um die eigenen Kinder zu kümmern? Das halte ich für unwahrscheinlich, aber, gut, vielleicht hängt es ein bißchen vom Job ab, und dazu, wie man so zu Kindern allgemein und zum eigenen Nachwuchs so steht.

In der aktuellen Debatte, die von Seiten der Kleinstkindfremdbetreungsbefürworter gewohnt polemisch geführt wird (da wird ja gern mal vom Heimchen am Herd oder einer Verdummungsprämie gesprochen), fällt mir unter anderem eins auf: für Fremdbetreuung sprechen sich Frauen aus, die offenbar alle ganz großartige, spannende Jobs mit einem 1a- Arbeitsklima haben.
Meine Damen, ich verrate Ihnen mal was: damit gehören Sie einer privilegierten Minderheit an, wenn Sie sich vor lauter "Emanzipation" nicht sogar in die Tasche lügen. Die meisten Jobs, und das betrifft nun weiß Gott nicht nur "Frauenjobs", sind heutzutage eher unerfreulich.
Es mag Leute geben, denen es Spaß macht, 8h am Tag in einem Großraumbüro zu sitzen, wo man nicht mal selbst bestimmen kann, wieviel Licht, wieviel frische Luft und wieviel Zugluft einem zuträglich sind, wenn nur die Aufgaben interessant sind. Sie sind es aber, Überraschung, sehr oft nicht. Und was ist mit den Frauen, die sich irgendwo als Verkäuferin kaputt arbeiten? Oder- noch gibt es ein paar solcher Jobs, die noch nicht ins Ausland verlagert wurden- an einem Fließband stehen, und stundenlang dieselben Handgriffe machen? Was ist mit den Frauen, die, damit die Familie über dir Runden kommt und weil es nichts anderes gibt, irgendwo im untersten Segment der Gastronomie arbeiten? Die einen Choleriker als Chef oder einen Grapscher als Kollegen, oder ein paar wirklich krasse Zimtzicken als Bürogenossinnen haben?
Ist für diese Frauen Lohnarbeit auch erfüllender, ist solche Arbeit tatsächlich emanzipierter, als sich zu Hause um die eigenen Kinder zu kümmern?
Verdummt eine Frau nicht viel eher in einem Arbeitsverhältnis, wo sie tagaus, tagein dasselbe tun muss, immer die gleichen Handgriffe, ohne daß sie einen wirklichen Bezug zu ihrer Arbeit hat? Worin besteht der intellektuelle Gewinn, wenn man jeden Tag dieselben Dinge über eine Scannerkasse zieht, Girokonten eröffnet oder im Callcenter Bestellungen animmt (ja, es gibt Leute, die mit einem Callcenter- oder Fastfoodjob ihre Familie ernähren. Sogar ganz schön viele...) ? Vermutlich liegt es daran, daß Frauen, die eher unerfreuliche Jobs haben, nicht diejenigen sind, die für Leitartikel bezahlt werden oder die Muße haben, Leserkommentare bei Spiegel Online zu verfassen. Und vielleicht würden viele von diesen Frauen auch erstmal lieber einen Krippenplatz verlangen- weil ohne ihren Job nicht genug Geld reinkommt. Das müsste aber nicht so sein, wenn es eine halbwegs angemessene finanzielle Unterstützung für Familien gäbe.

Natürlich, jede ehrenwerte Arbeit hat ihre Würde. Es gibt sogar unehrenhafte Arbeiten, die eine gewisse "Würde" haben, je nachdem. Ich würde nie etwas Böses über eine Frau sagen, die ihre Kinder durchbringt, indem sie in Rio als Stripperin arbeitet (wohl würde ich aber etwas deutlich Unfreundliches über ein System sagen, indem eine Frau dazu oder zu schlimmerem gezwungen ist, um an Geld zu kommen, und über die Männer, die solche Dienste in Anspruch nehmen).

Vor Leuten, die gerade auch in unerfreulichen Arbeitsverhältnissen ihr Bestes geben, lieber einen miesen Job annehmen, statt zum Amt zu gehen, habe ich großen Respekt (vielleicht auch, weil ich längere Zeit selbst in einem ziemlich unerfreulichen Job gearbeitet habe- vielleicht fehlt manchen eine solche Erfahrung...). Ich kann aber nicht erkennen, wieso solch ein Arbeitsverhältnis der Emanzipation oder der intellektuellen Entwicklung einer Frau zuträglicher sein soll als der Beruf "Mutter". Wo sie, statt monoton vor sich hinzuarbeiten, sich zumindest mit den Grundlagen von Erziehung, Ernährung, Krankenpflege beschäftigen müsste, und den Tag mit ihrem Kind (oder ihren Kindern) verbringt. Und, auch im Vergleich zu wirklich attraktiven Arbeitsplätzen schneidet die Kindererziehung meiner Meinung nach so schlecht nicht ab.

Und, liebe Damen, die ihr Euren Job so erfüllend findet: ist ja schön für Euch, ich freu mich wirklich, aber dann gönnt diese Erfüllung, und das unverschämt niedrige Erziehungsgeld, das im Gespräch ist (man vergleiche das mal mit den monatlichen Kosten eines Krippenplatzes oder mit dem Gehalt auch nur einer Teilzeiterzieherin), doch auch den Frauen, die ihre Erfüllung darin finden, ihre Kinder selbst zu erziehen, statt sie, außer am Wochenende, nach Feierabend nur noch ins Bett bringen zu können.

Lesetipp: ein erfreulicher Artikel in der F.A.Z. 

Mitmachaktion: Kampagne JA zum Betreuungsgeld- Mütter fordern Wahlfreiheit von Frau2000plus und der Initiative Familienschutz auf www.abgeordneten-check.de

Halb und halb...

Seit ein paar Tagen bin ich jetzt standesamtlich verheiratet. Und, auch wenn die richtige Hochzeit erst noch kommt: es fühlt sich schon anders an als verlobt oder einfach "zusammen" zu sein. Ziemlich gut, jedenfalls :)

Danke für Euer Gebet bisher (mein Liebster hat ja um Gebet gebeten)- und bitte betet weiter für uns.

Vergelt's Gott!

(Gibt es eigentlich etwas, was dasselbe aussagt, aber nicht so krass süddeutsch klingt?)

Freitag, 27. April 2012

Immer wieder freitags...

gibt es Fisch. Oder vegetarisch, oder vegan. (Außer bei den Leuten, die den Katholikentag in Mannheim vorbereiten, die haben den vegetarischen Donnerstag...Ich sag da jetzt nichts zu.) Heute aber wirklich Fisch. Und weil das unglaublich lecker war, relativ günstig, und, wäre nicht noch Reis aufzubrauchen gewesen, der von gestern übrig war, dann wäre das auch noch ein prima low carb (oder sogar no carb?) Essen gewesen.







Sardinen auf mediterranem Gemüsebeet


500g       Grillsardinen (gabs für unter 3 Euro bei real)- rechtzeitig auftauen
5-6          Rispentomaten (je nach Größe)
2-3          Zucchini (dito)
3-4 EL    Tomatenmark
2-3          Sardellen
2-3          getrocknete Chilis
2-3-4       Knoblauchzehen (je nach Stärke des Vampirbefalls in der Gegend)

Olivenöl, Oregano, Rosmarin, Salbei (Thymian wäre auch super; getrocknet reicht, frisch wäre natürlich awesome), frischer Pfeffer aus der Mühle, Salz

empfohlene Beilagen: Blattsalat mit Essig-Öl-Dressing
wer noch Reis überhat oder ohne KH-Beilage nicht mag: Reis, mit etwas Tomatenmark (Restreis kann man mit ner Tasse Wasser wieder flottmachen)

Etwas Olivenöl in ofenfeste Form geben. Etwa fingerdicke Zucchinischeiben auf dem Boden verteilen. Ordentlich Oregano, Rosmarin, etwas Salbei und Salz, und nach Gusto Pfeffer drauf. Darauf eine Schicht Tomatenscheiben, wieder würzen, restliche Zucchini obendrauf bzw. in die Lücken, so daß eine relativ gerade Fläche entsteht.

Ca. die Hälfte der Tomaten sollte noch übrig sein. In kleine (!) Stückchen schneiden, Knoblauch kleinschneiden, Sardellen und Chilis dito. Pfanne erhitzen (am Besten eine OHNE Antihaftbeschichtung). Tomatenmischung in die heiße Pfanne geben und aufpassen, daß es nicht anbrennt, Tomatenmark zugeben. Vom Feuer nehmen, wenn die Tomaten weich sind und anfangen, zur Sauce zu werden und es in der Küche nach den Gewürzen duftet. Beiseite stellen.

Die aufgetauten Fischies anschauen: Eventuell ein bißchen entschuppen (sollte aber nicht nötig sein). Die Fische sollten eigentlich schon ausgenommen und kiemenlos sein. Dann: Kopf ab, Mittelgräte entfernen (aufpassen, daß man dabei nicht den ganzen kleinen Fisch auseinandernimmt). Fische auf das Gemüse legen, Tomatenmischung darauf verteilen, und das ganze in den auf 200-220 Grad vorgeheizten Ofen schieben.

Nach ner Viertelstunde mal gucken, wie es den Fischies geht, aber die brauchen normalerweise 20-25 Minuten oder so.

Wenn fertig: auf Teller mit Salat (und eventuell tomatisiertem Reis) anrichten.

Dazu passt natürlich Weißwein, aber Wasser mit nem Spritzer Zitrone ist auch klasse.

Klappt vermutlich auch mit anderen Fischen, aber Sardinen sind große Klasse.

Guten Appetit!

Neue Linuxversion

...also, eigentlich schon ein paar Tage, ich Obernerdine hab mir schon die Beta installiert- und die Bloggingsoftware funktioniert auch. Wunderbarst. :)

Mittwoch, 21. März 2012

Verhütung-nein-danke-Blog

Wer des Englischen mächtig ist (so halbwegs jedenfalls) möge doch womöglich mal den Blog The Contraceptive Objector einen Besuch abstatten. Einige Frauen aus den Staaten haben da ein paar ganz großartige Posts zum Themenkomplex (Nicht)verhütung verfasst. Gerade angesichts der aktuellen Debatte in den USA und dem Nichtstattfinden einer solchen hier äußerst empfehlenswert. Beim Lesen dachte ich nach so ziemlich jedem Satz "ja, genau so isses" (auch wenn mir natürlich bis auf weiteres Erfahrungen im Bereich Ehe, Schwangerschaft, Geburt und eigene Kinder haben fehlen, was ich von einigen anderen dort angesprochenen Erfahrungen so leider nicht sagen kann...).

The Contraceptive Objector is a platform for women to express their journey in choosing to break free from the confines of our contracepting American culture. A modern day leaflet. We look to the Suffragettes for inspiration and due to the personal nature of these stories, pen under their names with hopes of honoring them. 
Übrigens: es gibt auch eine dazugehörige fb-Seite, die man liken kann : )

Freitag, 9. März 2012

Spoken Word Performance gegen das HHS Mandate


Ein beeindruckendes Spoken Word-Performance-Video, hinter dem die Leute von Phatmass stehen, zum HHS Mandate in den USA. Bitte auch auf youtube liken und weiterverbreiten! Fr. Pontifex did an amazing job here!

(Wieso gab und gibt es eigentlich bei uns keinen ähnlichen Aufschrei? Wir finanzieren Abtreibungen und Verhütungsmittel doch auch mit, ohne medizinische Notwendigkeit und gegen unser Gewissen!)

(Falls es wer noch nicht mitbekommen hat: beim HHS Mandate geht es darum, daß jeder eine Krankenversicherung bekommt, über den Arbeitgeber. An sich ist Krankenversicherung für jeden ja eine gute Sache, ABER es werden auch religiöse Institutionen und religiöse Privatpersonen, die Arbeitgeber sind, gezwungen, für ihre Angestellten Verhütungsmittel und Mittel mit abtreibender Wirkung zu bezahlen. 1. ist das ein zumindest für die USA ganz unerhörter Vorgang, weil sich der Staat damit über die Religionsfreiheit und das Gewissen stellt (wir haben uns an sowas ja schon lange gewöhnt), und 2. könnte man auch einfach mal fragen, wieso man anderen Leuten eigentlich "sicheren" recreational sex ermöglichen soll. Wenn jemand Sex, aber keine Kinder möchte, ist das eigentlich ein privates Problem, und sooo teuer sind Kondome und Pillen nun nicht, mal davon abgesehen, daß es auch in den USA genug Stellen gibt, die den Mist kostenlos oder sehr, sehr günstig unters Volk bringen. Steril gemachte sexuelle Akte sind medizinisch nicht nötig, man kann auch ganz gut ohne, und übrigens- für die Fälle, wo die Pille aus medizinischen Gründen verschrieben wird, gibts im Regelfall auch Alternativen, die nicht verhütend wirken. Und es wäre ein leichtes gewesen, das Gesetz so zu stricken, daß Verhütungsmittel etc. als freiwillige Leistung dazugenommen werden können. Jetzt müssen allerdings katholische Schulen oder karitativ tätige Ordensschwestern, die ein paar Angestellte haben, für direkt der katholischen Lehre entgegenstehende Verhütungsmittel zahlen.)

Donnerstag, 8. März 2012

Internationaler Frauentag

Der internationale Frauentag wird von mir normalerweise ignoriert (außer, mir drückt jemand eine Blume in die Hand, die nehme ich trotzdem gerne). Ich mag Feiertage, die auf Clara Zetkin und Rosa Luxemburg zurückgehen nicht so wahnsinnig gerne, zumal solche Daten oft mit Forderungen verbunden werden, die ich nun wirklich nicht teile. (Allerdings muß ich zugeben, daß ich die Klamotten, die besagte Damen auf diesem Foto tragen, ziemlich cool finde, besonders den Rock mit Karomuster von Frau Luxemburg.)

Alternativ gibt es natürlich noch den Muttertag, der, anderslautenden Gerüchten entgegen KEINE Erfindung der Nazis und auch keine Erfindung des Blumenhandels oder der Pralinenindustrie ist. Der Muttertag geht im wesentlichen auf ein Mutter-Tochter- Gespann aus den USA zurück, nämlich die Frauenrechtlerin und Pastorenfrau Ann Maria Reeves Jarvis und ihrer Tochter, der Methodistin Anna Marie Jarvis. Eine sehr interessante Geschichte, die nachzulesen lohnt. Anna Marie Jarvis wandte sich allerdings auch scharf gegen die Kommerzialisierung des Tages, aber das ist eine andere Geschichte für einen anderen Blogpost.

Nun ist natürlich nicht jede Frau Mutter, aber mit dem Internationalen Frauentag kann auch nicht jede etwas anfangen. Dennoch nehme ich diesen Tag zum Anlaß, um eine kurze, aber wunderschöne Passage aus dem "Brief an die Frauen" des seligen Johannes Paul II., den er anlässlich des Heranrückens der IV. Weltfrauenkonferenz in Peking schrieb, zu zitieren:

Dank sei dir, Frau als Mutter, die du dich in der Freude und im Schmerz einer einzigartigen Erfahrung zum Mutterschoß des Menschen machst, die du für das Kind, das zur Welt kommt, zum Lächeln Gottes wirst, die du seine ersten Schritte lenkst, es bei seinem Heranwachsen betreust und zum Bezugspunkt auf seinem weiteren Lebensweg wirst.
Dank sei dir, Frau als Braut, die du dein Schicksal unwiderruflich an das eines Mannes bindest, in einer Beziehung gegenseitiger Hingabe im Dienst an der Gemeinsamkeit und am Leben.
Dank sei dir, Frau als Tochter und Frau als Schwester, die du in die engere Familie und dann in das gesamte Leben der Gesellschaft den Reichtum deiner Sensibilität, deiner intuitiven Wahrnehmung, deiner Selbstlosigkeit und deiner Beständigkeit einbringst.
Dank sei dir, berufstätige Frau, die du dich in allen Bereichen des sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen, künstlerischen und politischen Lebens engagierst, für deinen unverzichtbaren Beitrag zum Aufbau einer Kultur, die Vernunft und Gefühl zu verbinden vermag, zu einem Verständnis vom Leben, das stets offen ist für den Sinn des »Geheimnisses«, zur Errichtung wirtschaftlicher und politischer Strukturen, die mehr Menschlichkeit aufweisen.
Dank sei dir, gottgeweihte Frau, die du dich nach dem Vorbild der größten aller Frauen, der Mutter Christi, des fleischgewordenen Wortes, in Fügsamkeit und Treue der Gottesliebe öffnest und so der Kirche und der ganzen Menschheit hilfst, Gott gegenüber eine »bräutliche« Antwort zu leben, die auf wunderbare Weise Ausdruck der Gemeinschaft ist, die er zu seinem Geschöpf herstellen will.
Dank sei dir, Frau, dafür, daß du Frau bist! Durch die deinem Wesen als Frau eigene Wahrnehmungsfähigkeit bereicherst du das Verständnis der Welt und trägst zur vollen Wahrheit der menschlichen Beziehungen bei.

Mittwoch, 7. März 2012

Anon greift an...

und zwar aktuell die Seite des Vatikan, so wie es aussieht mit einer DDoS- Attacke. Es gibt ein Bekennerschreiben auf dem "offiziellen Blog" von Anonymous Italien.

So. Womöglich muß ich hier jetzt erstmal ein paar Dinge erklären. Bitteschön:


Anon/Anonymous: Anon ist keine feste Gruppe, sondern eher eine Bewegung, ein Konzept, oder eine Bezeichnung für Leute, die einige politische und weltanschauliche Ansichten, eine Affinität zur Netzkultur und bestimmte Aktionsformen verbinden. Hervorgegangen ist Anonymous aus Foren wie 4chan, wo jeder ohne Anmeldung Bilder und Texte einstellen kann. Wer dies ohne Pseudonym tut, erscheint dort einfach als "Anonymous". Anonymous-Aktivisten haben der Bewegung durch ihre Proteste gegen Scientology gewisse Sympathien eingebracht, nutzen als Symbol (und zur Wahrung der Anonymität bei Protestaktionen) sehr häufig die Guy-Fawkes-Maske aus der Graphic Novel "V wie Vendetta" und schließen ihre Botschaften, die man zB auf youtube findet, gerne mit folgendem Sprüchlein:  We are Anonymous. We are Legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us. (Wir sind Anonymous. Wir sind Legion/viele. Wir vergeben nicht. Wir vergessen nicht. Erwartet uns.) Die Aktionen gegen Scientology standen am Anfang. Weitere Schwerpunkte, neben den Aktionen gegen Scientology, sind das Eintreten gegen (Internet-) Zensur. Zumindest große Teile der Szene haben sich auch Aktivitäten zugewandt, die äußerst destruktiv sind. Es wurden schon des öfteren Seiten gehackt, Kreditkartendaten entwendet (und genutzt)- sprich: es gibt da durchaus etliche Leute, die erstens massiven Schaden anrichten können, und sie waren schon in der Vergangenheit bereit, nicht nur Institutionen oder Firmen, sondern auch den dort arbeitenden Privatpersonen zu schaden. Vielleicht hat der eine oder andere von den "Aktionen" mitbekommen, die folgten, nachdem die Wikileaks-Konton von den Unternehmen Paypal, Visa und Mastercard gesperrt wurden. Zunehmend laufen aber Aktionen, die im Prinzip so ziemlich jeden treffen können, der nur irgendeine potentiell mißliebige Position vertritt.

 Das Problem ist unter anderem, daß man, um eine Internetseite lahmzulegen, kein großartiger Hacker sein muß. Jeder Teenager, der ein bißchen Ahnung hat beziehungsweise bereit ist, sich mit der Materie zu beschäftigen, kann das, im Verbund mit anderen, problemlos tun. Und zwar mit Hilfe einer DDoS- Attacke.

DDoS-Attacke: wenn man eine Internetseite aufruft, hat der Server, auf dem diese Seite liegt, Arbeit. Wenn viele Leute eine Internetseite aufrufen hat der Server sehr viel Arbeit, die Seite wird langsamer. Hat jeder schonmal erlebt. Wenn jetzt noch mehr Leute diese Seite aufrufen, dann bricht der Server zusammen, weil er viel mehr Anfragen bekommt, als er bearbeiten kann.

Sowas kann natürlich zufällig passieren, aber wenn dieser Zustand absichtlich herbeigeführt wird, dann ist es eine DDoS- Attacke. Dazu müssen dann die ganzen Anonymousaktivisten aber nicht die ganze Zeit zu Hause vorm Rechner sitzen und immer wieder die selbe Seite aufrufen, das läuft dann automatisiert. Leute, die Ahnung haben, schreiben ein Skript, und jeder 15-jährige, der Anonymous cool findet und ein bißchen Ahnung hat, kann dann mit Hilfe dieses Skripts mit anderen Zusammen eine DDoS-Attacke starten. Ach ja, DDoS steht für "Distributed Denial of Service". Und Leute, die so ein Skript benutzen, aber nicht unbedingt selbst schreiben können, nennt man script kiddies.

Jetzt ist hoffentlich auch technisch nicht ganz so versierten klar, was es heißt, wenn "Anon" die Vatikan-Seite per DDoS-Attacke lahmlegt. ; )

Jetzt ist natürlich die Frage, warum machen die das? Laut Bekennerschreiben, auf welches ich bewusst nicht verlinke (aber wer bei Google die Begriffe "blog ufficiale anonymous italia vatican.va" eingibt, sollte fündig werden), wird die Seite vom Vatikan von Anonymous angegriffen, weil die katholische Kirche

  •  "absurde und anachronistische Lehren, Liturgien und Gebote" verbreitet,
  •  Bücher von unschätzbarem historischem und literarischem Wert verbrannt, Kritiker hingerichtet, anerkannte wissenschaftliche Theorien verneint und Ablässe verkauft hat,
  • für die Versklavung und Dezimierung/Ausrottung ganzer Völker unter dem Vorwand der Mission/Verbreitung der christlichen Lehre verantwortlich ist,
  • Naziverbrechern geholfen hat, sich der Justiz zu entziehen und im Ausland Unterschlupf zu finden
  • zulässt, daß Tag für Tag zahlreiche Angehörige des Klerus Kinder mißbrauchen, und den Mißbrauch vertuscht/leugnet,
  • das alltägliche Leben und die öffentliche Ordnung in Italien stört und soziale Schäden verursacht,
  • über Eigentum und Vermögen in Milliardenhöhe verfügt sowie steuerliche Vorteile genießt,
  • Früchte des Fortschritts wie Abtreibung und Verhütung verteufelt.

    Dann wird nochmal gesagt, daß die katholische Kirche rückwärtsgewandt sei und das Relikt einer Zeit, die vergangen ist und sich nicht wiederholen darf, und es wird der Hoffnung Ausdruck verliehen, daß die Lateran-Verträge in naher Zukunft einer Revision unterzogen werden. Und natürlich ist das alles nicht gegen den christlichen Glauben oder die Gläubigen in der ganzen Welt gerichtet, sondern nur gegen die katholische Kirche als Institution.
Jungs und Mädels von Anon: was noch abgedroscheneres zur Rechtfertigung eurer Skript-Spielereien ist euch nicht eingefallen, oder? Übrigens würde selbst eine kurze Recherche bei wikipedia (!!!) euch zeigen, daß die Vorwürfe nicht nur einen ewig langen Bart haben, sondern auch nicht der Realität entsprechen.

Davon mal ab: wie verträgt sich eine solche Aktion eigentlich mit eurem Einsatz gegen Internetzensur? Im Moment zensiert IHR nämlich. Heute konnten Millionen Leute nicht die Internetseite besuchen, die sie gerne besuchen wollten, weil manchen Leuten diese Seite aus weltanschaulichen Gründen nicht passt. Totalitäres Verhalten ist auch dann Scheiße, wenn man coole Masken trägt und jede Wortmeldung mit einem schicken Sinnsprüchlein beschließt. Kann natürlich sein, daß diese Aktion ein schönes Beispiel für newfag cancer ist. Macht die Sache aber nicht besser, genau wie die Geschichten mit Kreditkartendaten und ähnliche Aktionen auch nicht cool sind, nur weil da offensichtlich keine script-kiddies, sondern Profis am Werk waren.

Guy Fawkes war übrigens ein Katholik, der das englische Parlament in die Luft jagen wollte, weil in England Katholiken und die katholische Kirche insgesamt unterdrückt und verfolgt wurden. Vielleicht mögt ihr in Zukunft lieber eine andere Maske tragen, wenn euch die katholische Kirche so zuwider ist. Oder habt ihr es nicht so mit Konsequenz und Glaubwürdigkeit?


ERGÄNZUNG:

 Giovanni zu Anonymous
und als widerständischer Akt, ebenfalls bei Giovanni, die heutige Ansprache des hl. Vaters auf italienisch, trotz DDoS-Attacke

Dienstag, 21. Februar 2012

Bändelblog

Unter http://stundenliturgie.wordpress.com/ gibt es ab Aschermittwoch Hilfe für alle, die beim Stundengebet hin und wieder nicht wissen, wo jetzt welches Bändelchen hingehört und wo es weitergeht.

Aus dem ersten Post:


Aus dieser Situation und aus der Vermutung heraus, dass es vielleicht noch einige Leute gibt, die gern Stundengebet beten möchten, aber immer mal wieder den Anschluss und den Überblick verlieren, ist die Idee zu diesem “Bändelblog” entstanden. Zum einen soll es dem Anfänger oder gelegentlichen Beter “Bändelhilfen” geben – wo in meinem Stundenbuch stehen die Texte, die ich heute brauche? Zum anderen möchten wir Informationen, Gedanken, Erfahrungen zum Stundengebet sammeln und weitergeben.

Also dann: viel Spaß beim Bändeln!

Samstag, 18. Februar 2012

Frauenpower

Seit einiger Zeit habe ich einen amerikanischen Blog namens "New Wave Feminists for Life" in meiner Blogroll. Es handelt sich hierbei um den Blog von zwei jungen Frauen aus Texas, die ihren Ansatz hier kurz beschreiben, und, wie ich auf facebook feststellen durfte, sehr, sehr nett und sehr, sehr cool sind. Eine der beiden ist dem einen oder anderen Leser vielleicht von LifeSiteNews bekannt, aber Kristen Walker hat auch eine eigene Seite. Sie ist, unter anderem,Vizepräsidentin von den New Wave Feminists for Life- die Präsidentin heißt Destiny Herndon- De La Rosa und ist natürlich auch separat im Internet präsent. Übrigens hat sie kürzlich zu Hause ihr viertes Kind geboren, in Gegenwart diverser Feuerwehrmänner, der Hebamme und ihres Mannes, weil ihr Sohnemann dann etwas zu schnell und mit den Füßen zuerst auf die Welt kam. Seitdem hat sie bei mir Heldenstatus.

Hättet ihr übrigens Lust, hier mal was über den (katholischen) New Feminism zu lesen? Da könnte man ein bißchen was zu Mulieris Dignitatem einbauen, vielleicht ein bißchen Theologie des Leibes, den "Brief an die Frauen"... wär das was?

Mittwoch, 8. Februar 2012

Happy Birthday, Petition Pro Ecclesia!

Vor einem Jahr gings los mit der Petition "Pro Ecclesia". Aus diesem Anlass gibts hier auch eine Presseerklärung. 

Man darf gespannt sein, wie sich der "Dialog" in Deutschland weiterentwickelt. Ich persönlich hoffe auf das vom hl. Vater ausgerufene "Jahr des Glaubens" und werde auch überlegen, was ich hier auf meinem Blog diesbezüglich anbieten werde.

Dienstag, 7. Februar 2012

Happy new...

Also, das Jahr 2012 ist nicht mehr so ganz taufrisch. Selbst der zweite Monat des Jahres ist schon eine Woche alt, und ich treulose Tomate habe tatsächlich fast seit zwei Monaten nicht mehr gebloggt.

Seit einer Woche bin ich krank, so richtig mit Fieber, Muskelkater vom Husten und 4 Kilo Gewichtsabnahme, also ist jetzt wohl auch nicht der richtige Zeitpunkt für epische Blogposts. Aber ein kurzes Lebenszeichen wollte ich mal dalassen, in der Hoffnung, daß es, vielleicht schon in den nächsten Tagen, wieder mehr hier zu lesen geben wird.

Außerdem, das Jahr ist zwar nicht neu, aber dafür ist ziemlich neu der Blog meines Schwagers in spe :) Herzlich willkommen in der illustren Runde der Blogger!