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Donnerstag, 8. März 2012

Internationaler Frauentag

Der internationale Frauentag wird von mir normalerweise ignoriert (außer, mir drückt jemand eine Blume in die Hand, die nehme ich trotzdem gerne). Ich mag Feiertage, die auf Clara Zetkin und Rosa Luxemburg zurückgehen nicht so wahnsinnig gerne, zumal solche Daten oft mit Forderungen verbunden werden, die ich nun wirklich nicht teile. (Allerdings muß ich zugeben, daß ich die Klamotten, die besagte Damen auf diesem Foto tragen, ziemlich cool finde, besonders den Rock mit Karomuster von Frau Luxemburg.)

Alternativ gibt es natürlich noch den Muttertag, der, anderslautenden Gerüchten entgegen KEINE Erfindung der Nazis und auch keine Erfindung des Blumenhandels oder der Pralinenindustrie ist. Der Muttertag geht im wesentlichen auf ein Mutter-Tochter- Gespann aus den USA zurück, nämlich die Frauenrechtlerin und Pastorenfrau Ann Maria Reeves Jarvis und ihrer Tochter, der Methodistin Anna Marie Jarvis. Eine sehr interessante Geschichte, die nachzulesen lohnt. Anna Marie Jarvis wandte sich allerdings auch scharf gegen die Kommerzialisierung des Tages, aber das ist eine andere Geschichte für einen anderen Blogpost.

Nun ist natürlich nicht jede Frau Mutter, aber mit dem Internationalen Frauentag kann auch nicht jede etwas anfangen. Dennoch nehme ich diesen Tag zum Anlaß, um eine kurze, aber wunderschöne Passage aus dem "Brief an die Frauen" des seligen Johannes Paul II., den er anlässlich des Heranrückens der IV. Weltfrauenkonferenz in Peking schrieb, zu zitieren:

Dank sei dir, Frau als Mutter, die du dich in der Freude und im Schmerz einer einzigartigen Erfahrung zum Mutterschoß des Menschen machst, die du für das Kind, das zur Welt kommt, zum Lächeln Gottes wirst, die du seine ersten Schritte lenkst, es bei seinem Heranwachsen betreust und zum Bezugspunkt auf seinem weiteren Lebensweg wirst.
Dank sei dir, Frau als Braut, die du dein Schicksal unwiderruflich an das eines Mannes bindest, in einer Beziehung gegenseitiger Hingabe im Dienst an der Gemeinsamkeit und am Leben.
Dank sei dir, Frau als Tochter und Frau als Schwester, die du in die engere Familie und dann in das gesamte Leben der Gesellschaft den Reichtum deiner Sensibilität, deiner intuitiven Wahrnehmung, deiner Selbstlosigkeit und deiner Beständigkeit einbringst.
Dank sei dir, berufstätige Frau, die du dich in allen Bereichen des sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen, künstlerischen und politischen Lebens engagierst, für deinen unverzichtbaren Beitrag zum Aufbau einer Kultur, die Vernunft und Gefühl zu verbinden vermag, zu einem Verständnis vom Leben, das stets offen ist für den Sinn des »Geheimnisses«, zur Errichtung wirtschaftlicher und politischer Strukturen, die mehr Menschlichkeit aufweisen.
Dank sei dir, gottgeweihte Frau, die du dich nach dem Vorbild der größten aller Frauen, der Mutter Christi, des fleischgewordenen Wortes, in Fügsamkeit und Treue der Gottesliebe öffnest und so der Kirche und der ganzen Menschheit hilfst, Gott gegenüber eine »bräutliche« Antwort zu leben, die auf wunderbare Weise Ausdruck der Gemeinschaft ist, die er zu seinem Geschöpf herstellen will.
Dank sei dir, Frau, dafür, daß du Frau bist! Durch die deinem Wesen als Frau eigene Wahrnehmungsfähigkeit bereicherst du das Verständnis der Welt und trägst zur vollen Wahrheit der menschlichen Beziehungen bei.

3 Kommentare:

  1. Sehr schön, danke. (Eine kleine Anmerkung: Consecrated women = gottgeweihte Frauen).

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  2. Hab den Text in deutscher Übersetzung von der Vatikanseite. Schade, daß in der Übersetzung aus den gottgeweihten Frauen die Frauen im Ordensstand werden- aber super, daß Du das korrigieren konntest! Danke!

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  3. Es kommt ja alles irgendwann wieder, gerade ist die Mode ja eher ultrakurz, aber in ein paar Jahren vielleicht... ;-)

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